6.8
Das Jahr 1945 – Einquartierungen – Schulen gesperrt
Kälte
Das Jahr begann mit großer Kälte. Die Weihnachtsferien dauerten bis 15. Jänner, „eine Freude für die Kinder, die nicht gerne die Schule besuchen, das sind nicht wenige.“
Die Front kommt näher
Währen der Kriegszeit waren im Ort vorübergehend Leute aufgenommen aus dem Rheinland, Wuppertal, Wiener, Deutsche aus dem Banat, zuletzt auch Oberschlesier. Sie hatten durch Fliegerangriffe teilweise keine Wohnung mehr oder ihre Heimat war Kampfgebiet geworden. Um die Personen verteilen zu können, wurden die Schulen im Gau Oberdonau ab 1. Februar gesperrt.
Im Februar trat Tauwetter ein, es schien als käme der Frühling. „Ein Glück für uns, denn das Brennmaterial ist knapp.“
Anbetungstag
Aschermittwoch war der 14. Februar. In der ganzen Diözese war am ersten Fastensonntag Anbetungstag angesetzt. In der Kirche in Glöckelberg hielt man von 9 bis ½ 11 und am Nachmittag von 2.00 bis 3.00 Anbetungsstunde.
Kinderandachten – Schulen gesperrt
Da die Schulen gesperrt waren, hatte der Bischof angeordnet, dass für die Kinder Kinderandachten abgehalten werden sollen. Diese hielt der Seelsorger von Dienstag bis Freitag für jeweils eine Gruppe, für Erstkommunionkinder, Firmlinge und für Größere. Dazu schrieb der Seelsorger und es ist zugleich der letzte Satz in der Pfarrchronik:
„Die Teilnahme ist schwach, wie auch allgemein der Kirchenbesuch, man hat kein großes Verlangen nach Gott und göttlichen Dingen.“
Mit diesem Satz endet die Chronik der selbständigen Gemeinde und Pfarre Glöckelberg
Dr. Othmar Hanke